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Dynamische Preisgestaltung im E-Commerce

Dynamische Preisgestaltung im E-Commerce

Oct 19, 2023 in E-commerce Solutions by Dr. Süleyman Demirci

Was ist dynamische Preisgestaltung?

Das fundamentale Prinzip der dynamischen Preisgestaltung besteht darin, den Preis eines Produkts auf der Grundlage des von den Kunden wahrgenommenen Werts anzupassen. Wenn die Nachfrage hoch ist, kann der Einzelhändler den Preis erhöhen, um an dieser Gelegenheit zu kapitalisieren. Umgekehrt kann der Einzelhändler einen Überbestand oder eine geringe Nachfrage nach einem Produkt haben. In diesem Fall können sie den Preis senken.

Die dynamische Preisgestaltung beruht auf fortgeschrittenen Algorithmen, welche umfangreiche Datenpunkte analysiere, darunter historische Verkaufszahlen, Markttrends, Kundenverhalten, Preise der Wettbewerber und Lagerbestände in Echtzeit. Die Nutzung dieser Daten hilft bei der Erstellung eines Preismodells, dass sofort aktualisiert werden kann, um die Preise an die Veränderung des Marktes anzupassen.

Die dynamische Preisgestaltung hat sich zu einem leistungsfähigem Instrument für das E-Commerce Management entwickelt, da sie dem Einzelhändler ermöglicht, schnell auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und ihre Gewinne zu optimieren. Jedoch muss sie mit Vorsicht und nach ethischen Gesichtspunkten eingesetzt werden, da eine unsachgemäße Anwendung zu Preisdiskriminierung und Kundenunzufriedenheit führen kann.

Dynamische Preisgestaltung zur Gewinnmaximierung

Wussten Sie, dass Amazon eine große Menge an Daten über das Kaufverhalten der Nutzer sammelt und kontinuierlich Markttrends nutzt, um seine Produktpreise alle paar Stunden oder manchmal sogar Minuten zu ändern? Warum macht Amazon eine so schnelle Preisgestaltung? Die Antwort ist einfach: Profitmaximierung.

In der heutigen digitalen Landschaft sind die Online-Kunden immer besser informiert und weniger loyal, so dass es für Unternehmen essenziell ist, proaktive statt reaktive Preisgestaltungsstrategien zu entwickeln. Die Händler haben inzwischen erkannt, dass die Preisgestaltung eine Reise und kein Ziel ist. Viele Unternehmen investieren jedoch weiterhin in Initiativen mit geringem Ertrag, während sie Möglichkeiten mit hohem Ertrag ignorieren.

Ist die dynamische Preisgestaltung auch eine gute Preisgestaltungsstrategie im Drop-Shipping-Modell?

Drop-Shipping ist ein einzigartiges Geschäftsmodell, dass durch Print-on-Demand weiter verbessert werden kann. Um in diesem Bereich wirklich erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen vermeiden, mit ihrer Preisgestaltungsstrategie statisch zu bleiben.

Ein praktischer Ansatz ist die Umsetzung einer dynamischen Preisgestaltungsstrategie, die sich an Marktschwankungen anpassen kann. Dies Involviert das Festlegen von verschiedenen Variablen, um sicherzustellen, dass die Markttrends immer den Preis der Produkte bestimmen.

Durch die Nutzung einer speziellen, dynamischen Preisgestaltungsstrategie in Verbindung mit einem Drop-Shipping-Geschäft, können Unternehmer das volle Potenzial dieser Preismethode freischalten. Mit Echtzeit-Anpassungen und der Fähigkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben, können Unternehmer effektiv durch die sich ständig verändernde E-Commerce-Landschaft navigieren und langfristigen Erfolg erzielen.

Dementsprechend ist die Antwort also „Ja“. Die dynamische Preisgestaltungsstrategie funktioniert im Drop-Shipping gut, wenn Sie einige wichtige Punkte beachten.

Ist das dynamische Preismodell für Ihr digitales Unternehmen geeignet?

Die dynamische Preisgestaltungsstrategie kann möglicherweise nicht für jeden und jedes Unternehmen geeignet sein. So sollen Restaurants beispielsweise statische Preise verwenden, unabhängig davon, wie viele Kunden dort sitzen. Viele andere Hersteller tun dasselbe.

Sie sollten folgende Fragen berücksichtigen, um festzustellen, ob das dynamische Preisgestaltungsmodell für Ihre Unternehmen geeignet ist:

  • Ist Ihr Unternehmen in der Lage, Nachfrageschwankungen zu erkennen und zu verstehen, wann sie auftreten?: Wenn Ihrem Unternehmen Bezugspunkte für die Bewertung von Marktschwankungen fehlen, kann es seine Preise möglicherweise nicht wirksam an die veränderte Nachfrage anpassen.
  • Verfügt Ihr Unternehmen über eine Marktpräsenz?: Ein Unternehmen kann die Preise nur dann nach Belieben festlegen, wenn es über eine bedeutsame Marktpräsenz verfügt. Wenn ein kleines Unternehmen in einer überfüllten Branche plötzlich die Preise erhöht, könnten die Kunden schnell zur Konkurrenz wechseln.
  • Benutzen andere Unternehmen in Ihrer Branche dynamische Preisgestaltung?: Wenn die dynamische Preisgestaltung in Ihrer Branche Standard ist, kann es ratsam sein, diese Strategie zu übernehmen, da Ihre Konkurrenz sie bereits validiert hat.
  • Werden Ihre Kunden mit schwankenden Preisen einverstanden sein?: Wenn potenzielle Kunden zögern, mehr zu zahlen, ist eine dynamische Preisgestaltung möglicherweise keine tragfähige Option für Ihr Unternehmen. Das ist vor allem dann eine Herausforderung, wenn Ihre Branche bereits über etablierte Preisstrukturen verfügt, da Ihre Kunden gehen könnten, wenn Sie Ihre Preise erhöhen, während Ihre Wettbewerber dies nicht tun.

Sobald Sie beschlossen haben, ein dynamisches Preismodell für Ihr Unternehmen einzuführen, müssen Sie entscheiden, wie dynamisch die Preise sein sollen. Der Grad der „Dynamik“ bei der Preisgestaltung kann je nach den Bedürfnissen des Einzelhändlers und der Komplexität seiner Preisgestaltungsstrategie variieren.

Im Allgemeinen können dynamische Preisgestaltungsalgorithmen die Preise in Echtzeit auf der Grundlage von Veränderungen der Nachfrage, des Wettbewerbs, der Lagerbestände und anderer relevanter Faktoren aktualisieren. Zum Beispiel können einige Einzelhändler die Preise alle paar Minuten oder Stunden aktualisieren, während andere die Preise nur ein- oder zweimal täglich tun. Die Häufigkeit der Preisaktualisierung kann von der Haltbarkeit des Produkts, der Art des Wettbewerbs, den Markenzielen und den Datenanalysefähigkeiten des Einzelhändlers abhängen. Diese Preisregeln können geändert und angepasst werden, wenn der Einzelhändler mehr Daten und Erkenntnisse über das Kundenverhalten und die Marktdynamik sammelt.

Woher erhalten Sie die notwendigen Daten für die dynamische Preisgestaltung?

Die Daten für die Modellierung der dynamischen Preisgestaltung können aus verschiedenen Quellen stammen, z.B. aus Daten über den Käufer-Intent und aus Crawling-/Scraping-Daten Ihrer Wettbewerber.

Käufer-Intent-Daten

Käufer-Intent-Daten beziehen sich auf Informationen über die Kaufabsichten von Einzelpersonen oder Unternehmen, die durch die Analyse Ihres Online- oder Offline-Verhaltens ermittelt werden können. Diese Datenart ermöglicht es Anbietern/Händlern, potenzielle Kunden zu identifizieren und ihre Marketingbotschaften entsprechend anzupassen.

Wenn Sie online einkaufen, schauen Sie sich vielleicht ein Produkt an, ohne die Absicht zu haben, es zu kaufen. Dennoch können Unternehmen dieses Verhalten mit Hilfe von Intent-Daten verfolgen, die dann verwendet werden können, um uns auf anderen Webseiten gezielte Werbung anzuzeigen. Die primäre Anwendung besteht in der Regel darin, die Kaufabsicht zu bewerten. Intent-Daten können auch Informationen über die Interessen und Aktivitäten des Nutzers enthalten, die über den Kauf hinausgehen, wie z.B. das Abonnieren eines Newsletters.

Unternehmen können mehrere Quellen nutzen, um Ihre Intent-Schätzungen zu verbessern. First-Party-Intent-Daten werden auf den digitalen Webseiten eines Unternehmens generiert, beschränken sich aber auf das bestehende Publikum. Second-Party-Intent-Daten werden von einem Drittanbieter bezogen und können von einem Medienunternehmen weitergegeben werden. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Intent-Daten von Drittanbietern um einen globalen Datensatz, der von Datenanbietern erworben wird. Unternehmen können wichtige Daten auf verschiedene Wege erhalten, um wichtige Erkenntnisse über ihre Käufer zu gewinnen.

Crawling/Scraping von Online-Daten

Durch das Scraping von Online-Daten werden relevante Informationen über den Markt und die Wettbewerber extrahiert, darunter Produktpreise, Bewertungen, Kundenkommentare, Produktverfügbarkeit und anderen wertvollen Daten. Durch den Einsatz einer automatisierten Web-Crawling- und Scraping-Methode können Unternehmen wertvolle datengeschützte Erkenntnisse gewinnen und fundierte Entscheidungen treffen, um ihre Gesamtleistung und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Die Auswertung solcher Online-Daten ist wertvoll für die Verbesserung eines dynamischen Preisbildungsmechanismus. Unternehmen können so Echtzeitinformationen sammeln, um ihre Preisgestaltungsstrategie zu entwickeln. Diese Daten sollten auch mit anderen Informationsquellen kombiniert werden, z.B. Käufer-Intent-Daten, um ein umfassendes und effektives Preisgestaltungssystem zu erreichen. Allerdings muss sichergestellt werde, dass beim Daten-Scraping rechtliche und ethische Richtlinien eingehalten werden, um mögliche Probleme zu vermeiden.

Traditionelle Preisgestaltungsmethoden

Früher war für die Festlegung des Preises für ein Produkt oder eine Dienstleistung eine manuelle Analyse von Kosten, Nachfrage und Wettbewerb erforderlich. Dieser Ansatz ist jedoch überholt, da hochentwickelte Algorithmen und fortgeschrittene Preisfeststellungsstrategien entstanden sind. Zwei traditionelle Strategien werden immer noch häufig verwendet: Premium Pricing und Penetration Pricing.

Beim Premium Pricing wird der Preis höher als der durchschnittliche Wettbewerbspreis angesetzt. Während diese Strategie erfolgreich sein kann, stützt sie sich auf Produktdifferenzierung und Wettbewerbsvorteile. Bei Penetration Pricing wird der Preis niedriger angesetzt als bei der Konkurrenz, um den Bekanntheitsgrad der Marke und die Kundentreue zu erhöhen. Auch wenn diese Strategie zu anfänglichen Umsatzeinbußen führen kann, ist ihr Ziel letztlich die Marktdurchdringung.

Trotz ihrer Vorteile garantiert keine dieser Strategien eine Gewinnmaximierung. Premium Pricing kann zu einer geringeren Nachfrage führen, während Penetration Pricing zu einem anhaltend niedrigen Preis führen kann. Allerdings können Unternehmen mit Hilfe der Preisdiskriminierung alle Preissegmente abdecken und schnell auf Nachfrageschwankungen am Markt reagieren. Dieser Ansatz, der als dynamische Preisgestaltung bekannt ist, ist der Schlüssel zum Erfolg in modernen Preisgestaltungsstrategien.

Die dynamische Preisgestaltung, welcher ein beliebter Ansatz im E-Commerce-Management und im Einzelhandel ist, kann die Preise entsprechend den vorherrschenden Marktbedingungen anpassen. So kann Ihr Unternehmen mit verschiedenen Preispunkten operieren und letztlich seine Gewinne maximieren.

Schlusswort

Die dynamische Preisgestaltung ist eine bewährte Strategie, die von zahlreichen erfolgreichen Unternehmen in verschiedenen Branchen angewandt wird. Durch seine Fähigkeit, Preise in Echtzeit an die Veränderungen der Nachfrage, des Wettbewerbs und anderer relevanter Faktoren anzupassen, hat sich die dynamische Preisgestaltung als wirksames Mittel erwiesen, um die Rentabilität zu steigern, wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundenbedürfnisse zu erfüllen.

Die Einführung einer dynamischen Preisgestaltungsstrategie ist für den Erfolg im heutigen dynamischen Markt unerlässlich. Mit den richtigen Datenanalysefunktionen und Preisgestaltungsalgorithmen können Sie wie viele andere Einzelhändler der Konkurrenz einen Schritt voraus bleiben, Ihre Rentabilität steigern und die Kundennachfrage erfüllen. Lassen Sie sich die Vorteile der dynamischen Preisgestaltung nicht entgehen – machen Sie es noch heute zu einem festen Bestandteil Ihrer Preisgestaltungsstrategie.