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 Suchmaschinenoptimierung (SEO) Trifft auf Psychologie

Suchmaschinenoptimierung (SEO) Trifft auf Psychologie

Jul 15, 2023 in SEO by Rosi Schmidt

Heutzutage kann man sich die Suchmaschinen nicht mehr wegdenken. Sie gehören mittlerweile zu unserem Alltag dazu. Wir gucken ständig im Web-Browser, auf YouTube, Social Media oder anderen Plattformen, nach Informationen, die uns interessieren.

Aktuelle Suchergebnisse über die Nutzung der verschiedenen Mittel des Internets

Einige Studien zeigen, dass bis zu 90% der Benutzer die Suchmaschinen mindestens einmal in der Woche benutzen, für Social Media liegt die Zahl bei ungefähr 60%, aber die Rate ist sicherlich höher geworden. Auch das Online-Shopping hat zugenommen, sei es durch die Pandemie oder die Digitalisierung. Dieser Trend zeigt einem also, dass es immer wichtiger wird sich Online eine robuste Präsens aufzubauen und zu einer dominierenden Informations- und Einkaufsquelle zu werden.

Ein der Ziele von SEO ist, dass man Unternehmen auf die erste Suchmaschinenergebnisseite bekommt; am besten noch in die Top 5 der ersten Ergebnisse. Aber warum ist das so wichtig?

Eine Studie hat herausgefunden, dass nur 0,78% der Benutzer auf der zweiten Seite der Suchmaschinenergebnisse nach Ergebnissen schauen (Garcia et al., 2022). Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Top 3 Google Suchresultate 54,4 % aller Klicks bekommen. Dementsprechend sollte es eines der Ziele von Unternehmen sein, auf der ersten Ergebnisseite zu landen, da es nicht nur das eigene Unternehmen prominenter macht, sondern auch den Profit und Traffic um einiges steigert.

Diese ganzen psychologischen Ansichten und Erkenntnisse nimmt sich SEO zu Herzen. Es sorgt dafür, dass Unternehmen zu den Topreitern ihrer Branche werden. Wir versetzen uns in die User hinein, um herauszuarbeiten, was ihnen wichtig ist.

Was Hat SEO mit Psychologie zu Tun?

Die Psychologie kann als eine Wissenschaft verstanden werden, die bewusste und unbewusste psychische Vorgänge untersucht. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen.

Wie die Definition schon andeutet möchte die Psychologie Vorgänge in den Denkweisen von Menschen verstehen und auch versuchen vorherzusagen. Dabei macht sich die Psychologie vor allem die Wahrscheinlichkeiten und Häufigkeiten zum Nutzen. Sie ziehen eine repräsentative Stichprobe von Personen und determinieren die Wahrscheinlichkeiten, dass Personen im Allgemeinen oder eine bestimmte Gruppe von Personen etwas eher tun (wie das Klicken auf die zweite Ergebnisseite).

SEO operiert da ganz ähnlich. Wir versetzen uns in die User hinein und analysieren, welche Arten von Texten und Informationen eine bestimmte Gruppe von Personen interessiert.

Zum Beispiel, wenn man weiß, dass man an eine Gruppe appellieren möchte, die sich noch am Anfang eines Kaufprozesses befindet, dann schreibt man eher einen Informationstext, wo nur Informationen über die interessierten Produkte aufgeführt werden (z.B.: „Was ist Vinyl?“, „Welches Material sollte ich für den Boden eher verwenden?“, usw). Man macht das mit dem Ziel, dass der User im Kaufprozess voranschreitet und sich ein Produkt von dem eigenen Unternehmen kauft. Solche Texte machen für einen potenziellen Kunden einen großen Unterschied zwischen dem Anerkennen der Webseite oder einem Klicken auf die Webseite.

Internetuser geben einem dabei viel Informationen mit den Arten von Suchanfragen und präferierten Links, die sie auswählen. Zum Beispiel ist es beim Google Algorithmus so, dass er zum einen Vorschläge macht, was man zu einem bestimmten Begriff noch suchen könnte. Dabei analysiert er die Häufigkeit von bestimmten Suchanfragen und schlägt sie dann anderen Usern bei der Eingabe der Wörter vor. SEO nutzt diese Funktion, um populäre Subthemen für ein Hauptthema zu finden. Das gleiche Prinzip kommt auch bei Suchmaschinenergebnisseiten zur Benutzung, wo man die „People also Ask/Ähnliche Fragen“ Box hat.

Es versuchen nicht nur SEO-Spezialisten die Absicht der User herauszufinden, sondern auch der Google Algorithmus. Durch das Analysieren der persönlichen Suchanfragen von Usern versucht Google zu verstehen, was diese Personengruppe mit denselben Suchanfragen zu finden versucht. Ein Blick auf Studien zeigt, dass der Google Algorithmus eine gute Arbeit leistet. Etwa 73% gaben an, dass sie meistens das Finden, wonach sie suchen; 22.4% gaben an, immer das zu finden, wonach sie suchen (Schultheiß & Lewandowski, 2021).

Wenn man dann weiter auf der Suchmaschinenergebnisseite guckt, so kann man bereits durch die ersten organisch generierten Links feststellen, welche Arten von Informationen und Textformate Benutzer gerne sehen und gerade brauchen. SEO-Experten nutzten also einfache, erstmal als unwichtig erscheinende Informationen, um daraus das Userverhalten zu erschließen und implementiert es dann im eigenen Text. Zudem modifizieren sie auch die Daten und geben den Benutzern mehr Informationen, die sie benötigen, aber auf anderen Seiten nicht finden können.

In der Psychologie wird ähnlich vorgegangen; wenn man zum Beispiel erfassen möchte, wie stark ausgeprägt eine Persönlichkeitseigenschaft ist, so wird ein Test entwickelt, der dieses Persönlichkeitsmerkmal messen soll, mit Informationen, die über dieses Merkmal bekannt sind. In SEO werden dafür die Informationen aus den Suchmaschinenergebnisseiten rausgefiltert und den Profilen von unterschiedlichen Usergruppen zugeteilt. Diese Informationen werden dann benutzt, um Texte zu schreiben, welche die unterschiedlichen Gruppen ansprechen.

Man weiß zum Beispiel auch, dass wenn sich ein Benutzer bereits weiter im Kaufprozess befindet, er oftmals bereit sein bestimmtes Unternehmen oder Produkt favorisiert, da es seinen Bedürfnissen entspricht. Seine Suchabsicht wird spezifischer, was daraus resultiert, dass zunehmend spezifischere Schlüsselwörter in die Suchmaschine eingegeben werden. Solche User werden über die Zeit hinweg dann immer loyaler (Garcia et al., 2022).

Für dieses Beispiel würde man als SEO-Spezialist auch zu spezifischeren Produkten oder Bereichen des Unternehmens kürzere und spezifischere Texte schreiben, da der Benutzer bereits viele Informationen kennt und diese nicht unbedingt braucht. Man tut es eher, um den User weiterhin vom Unternehmen und den Produkten zu überzeugen.

SEO meets psychology, a part of the solution to a puzzle

Warum ist Vertrauenswürdigkeit Wichtig?

Vertrauenswürdigkeit ist ein wichtiger Aspekt, wenn man als Unternehmen respektiert und als Informationsquelle genutzt werden möchte. Wenn die User der Webseite, auf die sie klicken nicht vertrauen können, so werden sie diese auch schnell wieder verlassen. Wenn die Texte nicht überzeugen, so werden deren Informationen auch nicht geteilt.

Die Psychologie erforscht schon seit Jahrzehnten bestimmende Faktoren, die das Vertrauen in andere Menschen, aber auch Suchmaschinen und Informationen auf Webseiten stärken. Wir nutzen diese Faktoren (wie Kundenrezensionen, regelmäßige Updates, durchdachte Designs und Produktinformationen, …) jetzt, um Webseiten vertrauenswürdiger zu machen.

SEO konzentriert sich darauf, dass die Webseiten vertrauenswürdig wirken und die Leser gerne Zeit auf der Seite verbringen. Deswegen schaut man sich auch das Design und die Inhalte an. SEO-Spezialisten versetzten sich dabei in die User hinein und analysieren, was ihnen nicht gefallen könnte und wo sie eher verärgert werden als überzeugt.

Einen weiterer Punkt ist, dass User eher den organisch generierten Link vertrauen als denen, die als Werbung vorgeschlagen werden (Garcia et al., 2022). Dieser Befund zeigt erneut, dass SEO ein wichtiger Bestandteil ist, um das Vertrauen in Unternehmen und dem Inhalt der Webseite zu erhöhen. Denn, wenn SEO einer Webseite hilft einen hohen Rang zu erreichen, so ist auch bereits durch diesen Rang ein höheres Vertrauen geweckt.


Literaturverzeichnis

Escandell-Poveda, R., Papí-Gálvez, N., & Iglesias-García, M. (2022). Competences of SEO specialists: a perspective from the labor market. Technical note. Profesional de la información, 31(5). https://doi.org/10.3145/epi.2022.sep.13

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Garcia, J. E., Lima, R., & da Fonseca, M. J. S. (2022). Search engine optimization (SEO) for a company website: A case study. In Information Systems and Technologies: WorldCIST 2022, Volume 3 (pp. 524- 531). Cham: Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-031-04829-6_47

Höchstötter, N., & Lewandowski, D. (2009). What users see–Structures in search engine results pages. Information Sciences, 179(12), 1796-1812. https://doi.org/10.1016/j.ins.2009.01.028

Lewandowski, D., & Schultheiß, S. (2022). Public awareness and attitudes towards search engine optimization. Behaviour & Information Technology, 1-20. https://doi.org/10.1080/0144929X.2022.2056507

Li, K., Lin, M., Lin, Z., & Xing, B. (2014, January). Running and Chasing--The Competition between Paid Search Marketing and Search Engine Optimization. In 2014 47th Hawaii International Conference on System Sciences (pp. 3110-3119). IEEE. https://doi.org/10.1109/HICSS.2014.640

Schultheiß, S., & Lewandowski, D. (2021). A representative online survey among German search engine users with a focus on questions regarding search engine optimization (SEO): a study within the SEO Effect project. Hamburg University of Applied Sciences (HAW). https://searchstudies.org/seo-effekt/

Brian Dean, We Analyzed 4 Million Google Search Results. Here's What We Learned About Organic CTR. https://backlinko.com/google-ctr-stats